Das Abenteuer Beikost kann zu Beginn ganz schön aufregend und auch verunsichernd sein. Während Dein Baby neue Geschmäcker entdecken kann, bist Du womöglich besorgt und fragst Dich wie Du Deinen kleinen Schatz bestmöglich versorgen kannst. Dabei stehen wir an Deiner Seite und haben Dir die wichtigsten Fragen und Antworten zusammengestellt. So kann die Beikostzeit entspannt starten!
Wann kann Dein Baby mit Beikost starten?
“Dein Kind ist schon 5 Monate alt? Na dann bekommt es ja schon Brei!”
Ist bei Deinem Baby nicht so? Keine Sorge, der Beginn der Beikost wird nicht nach Lebenswochen der frechen Racker bemessen, sondern nach der körperlichen Entwicklung und wie weit die Kleinen sind. Es gibt Babys, die sind in der Entwicklung schon super schnell, fangen recht früh an, sich zu drehen und zu robben. Andere nehmen es eher gemütlich und lassen sich nicht drängen. Und das ist auch vollkommen in Ordnung so! So unterschiedlich Babys in ihrer Entwicklung sind, so unterschiedlich ist auch das “richtige” Timing für den Beikoststart.
Allgemein gilt, dass der Beikoststart ab Beginn des fünften Monats bis spätestens zum Beginn des siebten Monat beginnt. Aber Achtung: Nicht vor Ende der 17. Lebenswoche Deines Babys. Denn in den ersten vier Lebensmonaten befindet sich der Darm noch in der Entwicklung und kann andere Nahrung als Muttermilch noch nicht verdauen.
Wenn alle diese Anforderungen erfüllt sind, ist Dein Schatz bereit für den Beikoststart:
- Dein Baby hält den Kopf alleine und sitzt mit etwas Hilfe aufrecht
- Dein Spatz dreht sich von der Rückenlage auf das Bäuchlein
- Es greift schon frech nach Deinem Essen und macht Kaubewegungen
- Dein Baby schiebt nicht mehr alles mit der Zunge aus dem Mund, d.h. der sogenannte Zungenstoßreflex lässt nach
- Ihr alle seid emotional bereit, den nächsten Meilenstein zu gehen
Unser Tipp: Vertraue auf Dein Kind! Wenn Dein Kind noch kein großes Interesse am Essen zeigt, brauchst Du es nicht “zwingen”. Biete einfach jeden Tag erneut ein bisschen Essen an. Du wirst sehen, das Interesse daran richtig zu essen, wird irgendwann kommen. Und spätestens, wenn Dein kleiner Spatz beim Familienessen frech ein Stück Kartoffel vom Teller mopst, kannst Du Dir sicher sein, dass er Dir bald auch die Haare vom Kopf futtert.
Wann kann Dein Baby welche Kost essen?
Jetzt weißt Du, wann Dein Baby mit Beikost starten kann … aber was wird denn überhaupt gefüttert? Bestimmt hast Du am Anfang viele Fragen: Erst Obst oder Gemüse? Was ist mit (Mutter)milch im Brei und woher weiß ich, ob zum Beispiel Getreide schon für mein Baby geeignet ist?
Beikost ersetzt nicht die Milchmahlzeit
Viele meinen, dass mit dem ersten Brei eine Milcheinheit quasi einfach ersetzt wird. Dem ist aber tatsächlich nicht so. Unabhängig davon, ob Du voll stillst oder das Fläschchen gibst. Die erste Kost, egal ob Du Dein Baby breifrei oder mit Brei an feste Nahrung heranführen möchtest, wird in der Regel zwischen den Trinkeinheiten gegeben. Denn es heißt ja nicht einfach so BEIkost. Vor allem zu Beginn der Beikosteinführung tasten sich Babys erst vorsichtig an die neuen Geschmäcker heran.
Manche Babys würden sich am liebsten sofort den ganzen Bauch voll hauen, andere brauchen mehrere Versuche, bis sie sich an den neuen Geschmack gewöhnen. Also mach Dir keine Sorgen, wenn Dein Kind zu Beginn der Beikost nur zwei/ drei Löffelchen isst. Das ist ganz normal und manchmal musst Du einfach ein bisschen geduldig bleiben, bis sich Dein Schatz an einen neuen Geschmack und die neue Textur gewöhnt hat. Die Muttermilch bleibt in dieser Zeit die Quelle aus der Dein Baby einen Großteil der Kalorien und viele Nährstoffe bekommt.
Brauchst Du Einen Beikostplan?
In Büchern, Zeitschriften und unzähligen Blogs finden wir eine Vielzahl an Beikostplänen. Nicht wenige von diesen suggerieren Dir als Mama, dass Du Deinem Baby in Woche XY das füttern sollst und in der darauffolgenden Woche Dein Baby dies und jenes zu sich nehmen soll. So ein generalisierter Beikostplan kann bei Eltern einen enormen Druck aufbauen. Denn wie wir bereits gelernt haben, richtet sich die Beikosteinführung individuell an die Bedürfnisse Deines kleinen Schatzes und nicht selten stimmen diese eben so gar nicht mit den Vorgaben solcher Wochen-Beikostpläne überein.
Nutze deshalb lieber Beikostpläne, die Dich nicht mit einer bestimmten wöchentlichen Voraussetzung und Erwartung unter Druck setzen, sondern eher ein Leitfaden durch Babys erste Nahrung sind.
Grundsätzlich gibt es ein paar Empfehlungen, die Dir helfen können. Dabei ist es wichtig, immer erst mit ein paar Löffelchen und nur einer Zutat zu starten. Schritt für Schritt werden Deinem kleinen Leckermäulchen dann mehr Zutaten vorgestellt.
- Starte mit kleinen Mengen eines Breis aus einer milden Gemüsesorte wie Karotte oder Pastinake, zum Beispiel Karlchens Karottenbrei. Dieser Brei ersetzt nach und nach die Mittags-Milchmahlzeit. Hat sich dein Baby an den Gemüsebrei gewöhnt, kannst du langsam Rapsöl , Haferflocken Linsen oder Hirse hinzugeben.
- Als nächstes kannst Du morgens oder abends einen Milch-Getreide-Brei füttern. Wie wäre es mit Bobbys Milchbrei?
- Wenn das klappt, kannst Du Deinem kleinen Racker zusätzlich nachmittags oder vormittags einen Getreide-Obst-Brei anbieten, zum Beispiel Alfies Abendbrei mit Zwieback? Ab diesem Zeitpunkt braucht Dein Baby auch etwas mehr Flüssigkeit und Du solltest zusätzlich zur Mutter- oder Flaschenmilch Deinem kleinen Schatz auch etwas Wasser oder ungesüßten Kräutertee anbieten. So ist auch der Flüssigkeitshaushalt gut versorgt.
- Zuletzt kann Dein kleiner Feinschmecker nach und nach auch bei den Familienmahlzeiten mitessen. Dabei gibt es aber einige Lebensmittel, die noch nicht geeignet sind, z.B. Kuhmilch sowie salzige oder gezuckerte oder stark gewürzte Speisen. Außerdem solltest Du im 1. Lebensjahr folgende Lebensmittel vermeiden: rohe tierische Lebensmittel, Honig, Ahornsirup, Salat, Salz, frittierte und zuckerhaltige Speisen. Außerdem ist Vorsicht geboten bei: harten Lebensmittel in der Größe einer Erdnuss bzw. prall-elastische Lebensmitel wie Trauben, Heidelbeeren, Mais und Erbsen. Damit sich Dein Baby daran nicht verschluckt, diese am besten pürieren, zerschneiden oder zerdrücken.Hier findest Du noch mehr Tipps zum gemeinsamen Essen mit Baby.
Muss Dein Baby mit Brei starten?
Wahrscheinlich fieberst Du schon eine ganze Weile dem ersten Brei Deines Babys entgegen. Aber muss es eigentlich immer Brei sein?
Nein, tatsächlich nicht! Beikost bedeutet nicht automatisch Breikost. Seit einigen Jahren entscheiden sich immer mehr Eltern zur breifreien Beikost, dem sogenannten Baby Led Weaning. Hierbei isst Dein Kind von Beginn an nicht pürierte Nahrung selbstständig. Du möchtest mehr darüber erfahren? Hier haben wir Dir alles zu dem Thema Baby Led Weaning zusammengefasst.
Also ran an Möhren, Kartoffeln und Brokkoli – auch ganz ohne Pürierstab!
Gut versorgt & entspannt durch die Beikostzeit
Wir verstehen, dass es gerade am Anfang schwierig und überfordernd sein kann, sich im Beikost-Dschungel an Informationen zurechtzufinden. Bei allen Fragen kannst Du Dich auch immer an Deine Hebamme und Kinderärztin oder Kinderarzt wenden. Grundsätzlich gilt aber: Lasse Dich nicht verunsichern und vertraue auf Dein Baby, denn Du kennst dieses am Besten. Vor allem sind Geduld, Ruhe und Gelassenheit gefragt. Wenn Ihr zusammen das Thema Beikost ganz ohne Druck und mit Entspannung angeht, wird dieser Meilenstein für Deinen kleinen Racker und Euch bestimmt etwas ganz Besonderes.
Wir wünschen Euch einen entspannten Beikoststart und Deinem kleinen Feinschmecker einen guten Appetit!
Quellen:
https://www.kindergesundheit-info.de/themen/ernaehrung/0-12-monate/beikosteinfuehrung/
https://www.baby-und-familie.de/Beikost/Beikost-einfuehren-So-gehts-231945.html
https://www.focus.de/familie/babyernaehrung/beikost/ab-wann-ist-es-zeit-fuer-beikost-zehn-fragen-zur-beikosteinfuehrung_id_4169942.html